Tja, es hätte ein ganz, ganz besonderes Wochenende werden sollen. Zusammen mit Eva, Gemma und Thomas Bichler hatten wir ein verlängertes Wochenende in der Schweiz geplant. Ein tolles Model, eine fantastische Kulisse mit Bergen, Wasserfällen und Gletschern mit ebenso fantastischen Menschen war geplant – was Besseres hätte ich mir als Misanthrop für meinen Geburtstag nicht vorstellen können. Als hätte ich die Firma Zeiss vorab geahnt, durfte ich mir für dieses Wochenende – und ein paar Tage davor und danach ein wahrhaft extremes Objektiv zum Testen ausleihen. Zur Auswahl standen das 28mm 1.4, das 55mm 1.4 und das 85mm 1.4 jeweils in der High End Otus Variante.
Ich entschied mich für das 28mm, um etwas Universeller zu sein. Neben atemberaubenden Akten in den Schweizer Bergen wollte ich die Landschaft und auch nachts die Milchstrasse mit geringer Lichtverschmutzung fotografieren.
Die Objektive von Zeiss sind die erste Wahl für mich, wenn es um Landschaften, Architektur und im begrenzten Umfang zunehmend für meine Menschenfotografie geht. Das Fokussieren von Hand gerade bei offener Blende und/oder in der Dämmerung sind nicht gerade einfach, wenn der Fokus dann sitzt ist das Ergebnis mehr als sehr gut.
Die Objektive aus der Otus Serie sind in vielerlei Hinsicht extrem:
- Extrem aufwändig konstruiert
- Extrem scharf und das bei Offenblende
- Extrem kontrastreich
- Extrem groß im Vergleich zu anderen Objektiven mit gleicher Brennweite
- Extrem schwer (rund 1.4kg für das 28mm Weitwinkel sind ein Wort und 95mm Filterdurchmesser sprechen auch für sich)
- Extrem teuer – wobei sich das meiner Meinung nach aufgrund der Konstruktion, der Verarbeitung und Bildqualität relativiert
Donnerstag, den 30.6. ging das Auto bepackt mit reichlich Fotoausrüstung und etwas Bekleidung für die kommenden Tag in Richtung Baden Airpark wo wir gegen 16:30 Gemma abholen sollten – ja sollten. Gegen 15:30 erhielt ich einen Anruf, daß aufgrund eines großen Staus sie um knapp 3 Minuten den Flieger verpasst hatte und nun nach Alternativen suchte. Leider vergeblich, denn egal wir wir es drehten und wendeten – eine Ankunft in Stuttgart oder Basel am gleichen Tag wäre nicht mehr machbar gewesen und mit dem Verlust eines fast kompletten Tag am nächsten Tag gepaart mit deutlich höheren Flugkosten, mussten wir leider zumindest diesen geplanten Teil absagen. Auch eine intensive Suche nach Modellen aus der Gegend führte nicht zum gewünschten Erfolg. Was soll es – das Leben ist zu kurz, um sich über Dinge zu ärgern auf die man sowieso keinen Einfluss hat.
Also ging es dann letztendlich gegen 18:40 von Baden-Baden in Richtung Sustenpass wo wir dann auch gegen 22 Uhr mit etwas Verspätung im Alpin Center Sustenpass eintrafen und unser Quartier bezogen.
Am nächsten Tag nach einer kurzen Nacht ging es nach eine kleinen, frühen Frühstück zuerst an die Aare Schlucht und später an einige wunderschöne Pässe, die ich noch aus meiner Zeit als Motorradfahrer kennen- und lieben gelernt habe. Für die Nacht war dann aufkommender Regen angesagt und mein Wunsch die Milchstrasse zu fotografieren würde Tropfen für Tropfen zunichte gemacht. Der nächste Tag war dann etwas durchwachsen, mit Sonne, Regen, Wolken und umgekehrt. Kein Stern am Himmel und Dauerregen gegen Ende es Tages. Bevor ich jetzt hier meine Bilder zeige, klickt doch noch auf den Beitrag von Thomas, der wie immer mit seiner reduzierten Art und S/W Atemberaubendes erschafft. Meine Bilder – alle mit dem 28mm 1.4 Zeiss Otus aufgenommen sind aber auch nicht schlecht. Übrigens: Bei Blende 1.4 extrem scharf – wirklich extrem scharf. Wer Interesse hat, kann mir ja gerne eine Nachricht schreiben und ich lege ein Bild in die Dropbox.
Abschliessend nochmals vielen Dank an Carl Zeiss für die Bereitstellung einer tollen Optik.
Reinhard meint
Super tolle Aufnahmen.
Ich bin sehr begeistert 🙂